Auf dem ehemaligen Gelände der Stolberger Zink AG in Freiburg-Kappel und Kirchzarten wurde bis in die 50-er Jahre eine Anlage zur Aufbereitung von Erzen aus der Grube Schauinsland betrieben.
Auf dem Gelände befinden sich schwermetallhaltige Ablagerungen, unter anderem auch mit Schwermetallen belastete Schlämme aus Klär- und Absatzbecken, die zu einem Schadstoffeintrag ins Grundwasser führen. Nach Untersuchungen des Abstroms ist von einer räumlich begrenzten Belastungssituation des Grundwassers auszugehen. Maßnahmen zur Verbesserung dieser Situation sind mit hohen Kosten verbunden, sodass Sanierungsmaßnahmen unter Berücksichtigung der Belastungen des Grundwassers und des zu erzielenden Nutzens für den Grundwasserschutz rechtlich als unverhältnismäßig anzusehen sind. Sanierungsmaßnahmen können daher derzeit gegenüber bodenschutzrechtlich grundsätzlich sanierungspflichtigen Personen nicht angeordnet werden. In der Bewertung ist die Belastungssituation für die im Stadtkreis Freiburg liegenden Teilflächen des Altlaststandortes Stolberger Zink aus Verhältnismäßigkeitsgründen als bis auf weiteres hinzunehmender Schaden einzustufen.
Januar 2017
Doch keine Sanierung der Altlast
Die Treubau AG steigt aus dem Sanierungsverfahren Stolberger Zink und dem zugehörigen Wohnungsbauprojekt aus. Dies hat sie Ende 2016 der Stadt mitgeteilt.
Die Treubau AG ist alleinige Gesellschafterin der Projektgesellschaft Kappel mbH (PG Kappel). Die PG Kappel hatte sich vorbehalten, die Sanierungsarbeiten nach dem damaligem Planungsstand Anfang März 2016 auszuschreiben, um auf einer detaillierteren Kostengrundlage über die Wirtschaftlichkeit und damit die grundsätzliche Weiterverfolgung des Gesamtprojektes Stolberger Zink entscheiden zu können.
Die Ausschreibung ergab, dass besonders bei der Materialentsorgung auf zugelassene Deponien eine Preissteigerung von zusätzlich mindestens 3, 5 Millionen Euro im Gesamtsanierungsverfahren entstehen würde. In den vergangenen Monaten hatte die PG Kappel unterschiedliche Lösungsvarianten untersucht. Letztendlich ist sie zu dem Ergebnis gekommen, dass die geplante Altlastensanierung nicht wirtschaftlich umsetzbar ist und sie sich aus dem Verfahren zurückzieht.
Keine Bebauung, nur noch Kontrolle
Die Sanierung der Altlast Stolberger Zink war Voraussetzung für die im Anschluss beabsichtigte Bebauung des Areals. Der Bebauungsplan Neuhäuserstraße wird derzeit nicht weiterverfolgt, da eine Bebauung ohne vorherige Sanierung nicht möglich ist. Die Neuhäuserstraße wird aus Gründen der Verkehrssicherheit unabhängig von der Bebauung und Sanierung mittelfristig saniert. Auch wird die Altlastfläche Stolberger Zink auf Gemarkung Freiburg durch das Umweltschutzamt weiterhin überwacht. Ohne die geplante neue Nutzung als Wohnquartier ist eine Sanierung des Areals nicht notwendig, eine regelmäßige Kontrolle der Grundwasserqualität bleibt, wie in den vergangenen Jahrzehnten, ausreichend.